Ortsgeschichte

Mildensee ist der östlichste Stadtteil der kreisfreien Stadt Dessau-Roßlau im Bundesland Sachsen-Anhalt. Er entstand 1933 aus den drei Dörfern Pötnitz, Scholitz und Dellnau. Der Name leitet sich von der altertümlichen Bezeichnung des Flusses Mulde ab (Milde), dessen Altarm sich als Scholitzer See durch den Ort zieht. Dieses Gewässer trennt Scholitz (vohr de Bricke) von Dellnau und Pötnitz  (nah de Bricke).

 

Pötnitz wurden 1179 erstmals urkundlich als Konvent des Klosters Nienburg an der Saale erwähnt. Die Mildenseer Kirche, die 1198 erstmals erwähnt und vom Magdeburger Erzbischof Ludolf zur Pfarrkirche erhoben wurde, ist das älteste Gebäude des Ortes.  Hier war auch der Archidiakonatssitz für die rechtsmuldische Diözese. Dieser „bannus muldensis“  hatte seinen Sitz in Pötnitz, welches durch die Erhebung zum Markt auch wirtschaftlicher Mittelpunkt wurde.

 

Pötnitzer Kirche

 

Dellnau erscheint 1205 urkundlich ebenfalls als Besitz des Klosters Nienburg. Im 16.Jahrhundert wird das Dorf wüst und erst 1706 von Fürst Leopold I. , dem „Alten Dessauer“ (1676-1747), neu angelegt. 1930 wurden die drei Dörfer nach Dessau eingemeindet und 1933 wieder ausgemeindet. Unter dem beliebten Bürgermeister Justin Herre war Mildensee bis 1945 selbständig und wurde dann wieder nach Dessau eingemeindet.

 

Am 3. Februar 1990 fand in Mildensee mit der Gemeinderatswahl die erste freie und demokratische Wahl in Mitteldeutschland nach der Wende statt. Im Ergebnis dieser Wahl übernahmen die Mildenseer unter ihrem Bürgermeister Hans-Georg Lingner die geschicke in die eigenen Hände. Weitere historische Sehenswürdigkeiten sind Nordmanns Schafstall, das Landjägerhaus und die Friedenseiche von 1871 mit dem Bärendenkmal.